Weiter geht es in unserer Artikelserie zu den wichtigen Versicherungen für Bauherren. Dabei geht es hier um die Bauherrenhaftpflichtversicherung. Während der Bauphase eine der wichtigsten Versicherungen. In diesem Beitrag erfahrt ihr, ob man die Versicherung benötigt, was sie alles abdeckt, wann sie abgeschlossen werden sollte und welche Kosten auf euch zukommen.
Wir haben unsere Versicherung zusammen mit der Bauleistungsversicherung abgeschlossen. Dadurch haben wir einen Kombirabatt von unserer Versicherung bekommen.
Warum benötigt man eine Bauherrenhaftpflichtversicherung?
Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung bietet Schutz gegen Ansprüche durch eine Verletzung der Verkehrssicherungspflicht bei der Durchführung eines Bauvorhabens. Wer ein Haus baut muss seine Baustelle ordnungsgemäß absichern. Dadurch soll sich niemand dort verletzen können. Diese Aufgabe wird zwar oft an den Bauleiter delegiert, allerdings muss der Bauherr diesen überwachen.
In einer Privathaftlicht ist sogar oft schon eine Absicherung für das Bauherrenrisiko drin. Diese ist jedoch oft eine geringe Summe von 20.000 € beschränkt. Das reicht für einen kleinen Umbau, jedoch nicht für einen Hausbau. Prüft hier am besten eure Verträge.
Auch wer mit einem Bauträger baut sollte eine Bauherrenhaftpflicht abschließen. Denn auch hier obliegt euch die Pflicht zur Überwachung.
Als Bauherr übernimmst du die Haftung für alle Unfälle, die andere Personen auf deiner Baustelle erleiden. Das schließt Bauarbeiter, Freunde, Bekannte, aber auch Unbefugte Personen ein. Zeigt ihr also euren Eltern die Baustelle und jemand stolpert auf der Bautreppe. Es kann schnell zu Verletzungen kommen. Hier haftet ihr als Bauherren.
Das Gleiche gilt, wenn Kinder am Wochenende eure Baustelle für sich entdecken. Ein Bauzaun ist schnell geöffnet und schon ist die Baustelle der Spielplatz. Einmal nicht aufgepasst und schon ist jemand verletzt. Sollte es zu schweren Verletzungen kommen, dann sind die Folgeschäden und entsprechenden Kosten nicht absehbar. Ohne eine Bauherrenhaftpflichtversicherung bleibt ihr auf den Kosten sitzen.
Was deckt eine Bauherrenhaftpflichtversicherung ab?
Die folgenden Punkte beziehen sich auf die Versicherung, welche wir für den Bau unseres Hauses abgeschlossen haben.
Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung deckt Haftungsrisiken aus der Eigenschaft als Bauherr für das zu bebauende Grundstück und erbauende Bauwerk. Das umfassen auch Schäden an dritten, die durch umstürzendes Baumaterial geschädigt werden. Auch Fußgänger, die in eine ungesicherte Baugrube stürzen sind versichert.
Auch Schäden, welche nach Nachbargebäuden entstehen sind durch die Versicherung abgedeckt. Wer sein Haus in Eigenleistung und mit der Unterstützung von Freunden baut, der muss die entsprechende Versicherung extra dazu buchen.
Was ist nicht versichert?
Wie immer gibt es Dinge, welche explizit ausgeschlossen sind:
- Gewässerschäden durch Anlagen zur Lagerung von gewässerschädlichen Stoffen – das sind zum Beispiel Dieseltanks für Baufahrzeuge
- Das führen von zulassungspflichtigen Fahrzeugen – der Halter hat eine eigene Haftpflicht für diese Fahrzeuge abgeschlossen
- Schäden durch Sprengungen – das sollte bei uns nicht notwendig sein
Unsere Haftpflichtversicherung für den Bau hat zusätzlich noch ein paar Deckungsbeschränkungen:
- Schäden aus vorsätzlicher Handlung sind nicht versichert
- Schäden am Baugrundstück selbst und den darauf befindlichen Gebäuden – dafür haben wir ja die Bauleistungsversicherung
- Schäden aus beruflicher oder gewerblicher Tätigkeit
Ihr seht also, die Versicherung deckt eine Menge Leistungen ab. Die Deckungssumme ist individuell im Vertrag hinterlegt.
Wann solltet ihr die Bauherrenhaftpflichtversicherung abschließen?
Die Versicherung solltet ihr abschließen, bevor ihr mit dem Bauen anfangt. Wir haben unsere Versicherung zum Start am 01.04. abgeschlossen. Die Versicherungsdauer beträgt zwei Jahre. Eine Kündigung ist nicht notwendig, die Versicherung läuft automatisch aus. Sollte der Bau länger dauern, dann muss die Versicherung informiert werden. Ihr müsst dann euren Vertrag verlängern.
Gilt die Versicherung auch rückwirkend?
Das ist leider nicht möglich. Habt ihr euch zu spät für eine Versicherung entschieden und der Schaden ist bereits geschehen, dann müsst ihr leider selbst haften.
Was kostet eine Bauherrenhaftpflichtversicherung?
Auf die Frage nach den Kosten für eine Bauherrenhaftpflichtversicherung haben sicherlich alle Leser gewartet. Die Höhe der Versicherungsprämie ist von einigen Fakten abhängig:
- Die Höhe der Bausumme
- Die abgesicherten Leistungen
- Die Versicherungsgesellschaft
Wir haben eine Grundversicherungssume von 2 Millionen Euro für Personen-, Sach-, und Vermögensschäden in unserem Vertrag. Auf eine Bausumme von 300.000 € kommt bei uns ein Beitragssatz von 0,38 Promille. Das sind dann also 114 € netto. Inklusive Versicherungssteuer kommen wir auf einen Beitrag von 135,66 €.
Wir sind der Meinung, dass diese Kosten beim Hausbau kaum ins Gewicht fallen. Kein Bauherr sollte sich diesen Betrag sparen wollen, denn das Risiko ist sehr hoch.
Eine Antwort
Wir bauen ein Haus, wobei ich jetzt an eine Bauherrenhaftpflichtversicherung denke. Es ist wichtig, dass wir sie von Beginn des Bauens abschließen. Ich recherchiere noch, wie man den Vertrag danach verlängern könnte. Danke für den Beitrag über Bauphasen und Versicherungen!