Mit dem Jahr 2022 geht unser erstes Jahr mit der Photovoltaik-Anlage auf unserem Dach zu Ende. Da die Anlage bereits im Januar 2022 ans Netz ging und wir unseren Smart Energy Meter bereits am 01.02. installieren konnten. Mit euch wollen wir gemeinsam schauen, wie der Ertrag 2022 war und ob wir zufrieden sind.
Inhaltsübersicht
Unsere Photovoltaik-Anlage im Überblick
An dieser Stelle noch mal einen kurzen Überblick über die verbauten Komponenten. Einen tieferen Einblick bekommt ihr in diesem Beitrag.
- 34 Meyer Burger Black 380 Module
- 12,92 kWp installierte Leistung
- 10 kWh Speicher von Axitec
- Kostal Plenticore Plus 7 & Kostal Piko 3,6
- Kostal Smart Energy Meter
Die Module wurden durch unser Walmdach auf drei Seiten verbaut. Dadurch haben wir an einem sonnigen Tag im Frühling von früh bis abends einen gleichmäßigen Ertrag. Da wir beide Berufstätig sind ist dies für uns die optimale Ausrichtung. Da war beim Bau des Hauses noch nicht so sehr an die Photovoltaik-Anlage gedacht haben, war uns das damals noch nicht bewusst.
Jahresertrag unserer Photovoltaik-Anlage im Jahr 2022
Laut der Berechnung unseres Installateurs soll unsere Anlage im Jahr 11.907 kWh jährlichen Ertrag bringen. Der spezifische Energie-Ertrag würde damit 922 kWh pro kWp betragen.
Der Ertrag der Anlage beträgt 13.500 kWh im Jahr 2022. Damit liegt die Anlage über der Erwartung, obwohl sie erst Ende Januar in Betrieb ging. Allerdings war der Frühling 2022 sehr sonnig und die gemessenen Sonnenstunden liegen über dem Mittel. Es könnte also auch eine Abweichung nach oben sein. Wirklich sehen können wir es erst, wenn wir ein paar Vergleichswerte haben.
Der sonnigste Monat war der Mai. Im Sommer ist der Ertrag ein wenig gesunken. Das liegt auch daran, dass die Module bei zunehmender Temperatur etwas weniger Ertrag liefern.
Ab September ging es dann steiler nach unten, der Monat hatte aber auch etwas wenig Sonne und viele Regentage. Der Dezember war so richtig „Sauregurken“-Zeit. Es hatte geschneit und war sehr kalt. Dadurch blieb der Schnee auf den Modulen liegen und für ein paar Tage kam auch bei Sonnenschein kein einziges Watt vom Dach.
Wie viel haben wir eingespeist?
Wir haben eine ordentliche Menge Strom eingespeist. 9.370 kWh grünen Strom haben wir in das Netz eingespeist. Rund 4.100 kWh haben wir selbst verbraucht. Ein Großteil des erzeugten Stroms wurde also für eine kleine Einspeisevergütung der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.
An dieser Quote können wir sicher noch ein bisschen arbeiten. Das heißt nicht, dass wir mehr verbrauch wollen, sondern ein Elektroauto hier eine wertvolle Ergänzung sein kann. Aktuell müssen wir an die Tankstelle fahren, um Treibstoff zu beziehen. Wenn wir diesen durch den eigenen Strom vom Dach ersetzen, könnten wir die Treibstoffkosten ein gutes Stück senken. Dazu jedoch mal an andere Stelle ein ausführlicherer Beitrag.
Autarkie und Eigenverbrauch
Besonders interessant sind die Autarkie und der Eigenverbrauch. Wie viel von unserem Verbrauch konnten wir über die Anlage mit grünem Strom abdecken? Diese Frage stellen uns auch regelmäßig die Freunde und Nachbarn.
Seit der Smart Energy Meter installiert wurde (Anfang Februar) haben wir 5.500 kWh Strom verbraucht. In der Grafik könnt ihr sehen, wie wir unseren Bedarf decken konnten.
1620 kWh mussten wir über unseren Versorger aus dem Netz beziehen. 2050 kWh wurden direkt von der aus der Photovoltaik-Anlage verbraucht. Aus dem 10 kWh Speicher haben wir 1840 kWh bezogen. Das heißt, wir konnten rund 70 % unseres Bedarfs mit unserer Anlage decken. Lediglich 30 % mussten wir über den Versorger beziehen. Uns fehlen die eigenen Verbrauchswerte, um es zu vergleichen, doch mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden.
In den Monaten Mai bis September waren wir fast zu 100 % autark. Hätte der Wechselrichter keine Störung gehabt, dann hätten wir uns sogar diese wenigen kWh auch noch gespart.
Wie haben wir Autarkie und Eigenverbrauch optimiert?
Wir haben keine größeren Anstrengungen unternommen, um die Autarkie oder Eigenverbrauch zu optimieren. Durch die Arbeit im Homeoffice ist es allerdings ein leichtes, die Spülmaschine erst am Mittag anzuschalten, wenn der Himmel aufklart und die Sonne rauskommt.
Gleiches machen wir bei Waschmaschine und Trockner. Nach Möglichkeit laufen beide nur, wenn es nicht regnet und etwas Energie im Speicher ist. Im Herbst und Winter muss man dann natürlich trotzdem in den sauren Apfel beißen und lassen die Geräte auch laufen, wenn mal keine Sonne da ist. Der Wäschestapel würde sonst in die Höhe wachsen.
Was ist unser größter Verbraucher?
In unserem Haus messen wir nicht die Verbräuche der einzelnen Geräte. Lediglich für unsere Wärmepumpe haben wir einen kleinen Stromzähler im Verteilerschrank. Damit ist dann auch schon größten einzelnen Verbraucher gefunden. Die Wärmepumpe hat seit Februar 2.470 kWh Strom verbraucht.
Einen Großteil vermutlich im Dezember, als wir fast 10 Tage am Stück nicht mehr als -5°C hatten. Im Sommer haben wir ein paar Optimierungen vorgenommen, damit die Anlage etwas sparsamer läuft. Zusätzlich haben wir die Wunschtemperatur ein wenig abgesenkt.
Lohnt sich die Photovoltaikanlage finanziell?
Schauen wir mal ein wenig auf die finanziellen Erträge der Anlage. Wir haben rund 3.890 kWh direkt verbraucht. Über den Vertrag unseres Versorgers hätten wir etwa 1.200 € für den Bezug gezahlt. Das ist eine ordentliche Ersparnis dank der Photovoltaik-Anlage im Jahr 2022.
Wir bekommen eine Einspeisevergütung von 6,8 Cent pro kWh. Seit Inbetriebnahme haben wir 9370 kWh eingespeist. Dadurch bekommen wir vom Netzbetreiber hoffentlich bald 637 Euro überwiesen. Da gab es wohl ein Problem bei der Fertigmeldung der Anlage (angeblich fehlende Dokumente), daher gibt es die erste Auszahlung erst dieses Jahr.
Etwa 1.620 kWh mussten wir von unserem Versorger beziehen. Das wird uns etwa 500 Euro kosten. Allein mit den Einnahmen für die Einspeisevergütung können wir die Rechnung unseres Versorgers zahlen und haben am Ende noch ein wenig übrig. Auf dieser Ebene betrachtet haben wir keine Energiekosten für unser Haus. Die Investitionskosten haben wir hier nicht weiter beachtet, die gehören aber in das gesamte Thema mit rein
Die steuerlichen Themen haben wir rausgelassen, das ist ein individuelles Thema und würde hier den Rahmen sprengen.
Ausblick auf 2023
Als im Februar 2022 der Krieg in der Ukraine los ging, stiegen die Energiepreise sehr schnell an. Viele Menschen hatten von ihrem Versorger eine Preiserhöhung bekommen. Wir waren erstaunt, denn lange kam nichts. Doch kurz vor Jahresende flatterte dann der Brief mit den neuen Preisen ins Haus. Im Jahr 2023 werden wir 48 Cent pro kWh bezahlen. Dank der Strompreisbremse wird dieser Betrag für 80 % unseres Vorjahresverbrauchs auf 40 Cent gedeckelt.
Unsere Photovoltaik-Anlage ist noch nicht das gesamte Jahr 2022 in Betrieb und unser Abrechnungszeitraum ist nicht deckungsgleich mit dem Kalenderjahr. Unser Verbrauch bei der nächsten Rechnung dürfte bei weniger als 80 % der letzten liegen. Daher rechnen wir mit einem Strompreis von besagten 40 Cent pro kWh.
Rechnen wir unseren Eigenverbrauch mal mit dem neuen Strompreis, dann würde die Einsparung bei 1.556 Euro liegen. Das wären etwa 350 Euro mehr als im Jahr 2022. Das dürfte die Amortisation unserer Photovoltaik-Anlage ein Stück beschleunigen.
Weitere größere Themen sind dieses Jahr nicht geplant. Wir werden weiterhin schauen, wie wir unseren Verbrauch optimieren können.
Dies ist unser erster Jahresbericht zu den Erträgen. Welche Informationen fehlen euch? Lasst es uns wissen und wir schauen, was wir ergänzen können.
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Eine Antwort
Es sollten mehr Menschen auf Solar setzen;)
Anika