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Unsere Photovoltaikanlage – Planung und Kosten

Wenn ihr uns auf Twitter oder Instagram folgt, dann wisst ihr es sicher schon, wir haben uns eine Photovoltaik-Anlage installieren lassen. In diesem Artikel möchten wir ein wenig auf die Angebote, Planung und Kosten unserer Photovoltaikanlage eingehen.

Inhaltsübersicht

Warum wir uns für eine Photovoltaikanlage entschieden haben?

Schon beim Bau unseres Hauses war uns klar, dass wir irgendwann mal eine Photovoltaikanlage installieren lassen wollen. Daher wurde dies bereits bei der Statik des Daches mit beachtet. Der Elektriker hat bereits Leerrohre vom HWR auf den Dachboden verlegt. Damit sollte später eine Installation wesentlich einfacher sein.

Allerdings ist eine Photovoltaikanlage nicht günstig und wir wussten auch nicht, wo wir nach dem Hausbau finanziell landen werden. Daher haben wir das Thema erst mal nach hinten geschoben.

Nachdem wir unsere Finanzen konsolidiert hatten, wurde uns letztes Jahr klar, dass wir das Thema Photovoltaik noch mal angehen wollen. Doch was sind die Gründe für so eine Anlage?

  • Stromkosten senken
  • Langfristige Rendite
  • Umweltschutz durch Ökostrom
  • Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen

Stromkosten senken

Mit einer Photovoltaikanlage kann man seine Stromkosten senken. Der Strom kostet nicht „nichts“, da man ja die Kosten der Anlage mit einberechnen muss. Je nach Preis der Anlage liegt der Preis für eine Kilowattstunde vom eigenen Dach zwischen 8 und 16 Cent. Bei einem Strompreis von 31 Cent (und steigend) kann man schon mal ein wenig sparen.

Langfristige Rendite

Strom, den ihr nicht selbst verbraucht speist ihr ins öffentliche Netz ein. Für 20 Jahre ist die Einspeisevergütung festgelegt. Allerdings sinkt diese Vergütung aktuell monatlich. Maßgebend ist der Zeitraum der Inbetriebnahme der Anlage.

Eventuell tut sich hier aber zeitnah etwas, da dieser Mechanismus dahinter nicht mehr den aktuellen Zielen der Bundesregierung entspricht und die Zubauraten für neue Photovoltaikanlagen viel zu gering sind, um die ambitionierten Ziele der Bundesregierung zu erreichen.

Heutige Anlagen sollen allerdings vorrangig den Eigenbedarf decken, da dies bei steigenden Strompreisen wesentlich sinnvoller ist.

Umweltschutz durch Ökostrom

Mit einer Solaranlage zieht man seine benötigte Energie direkt aus der Sonne. Was gibt es Schöneres? Es wird kein CO2 ausgestoßen, der Strom ist daher klimaneutral.

Für uns ist klar, dass wir die globale Erderwärmung stoppen müssen. Bei der Klimakonferenz in Paris haben sich die teilnehmenden Staaten darauf geeinigt, die Erderwärmung auf unter 2°C zu begrenzen. Im Idealfall sogar auf 1,5°C. Die Folgen der Erderwärmung sind jetzt schon sichtbar und werden in den kommenden Jahren dramatischer werden.

Wir sind in der Lage uns durch eine Photovoltaikanlage ein kleines bisschen am aktiven Umweltschutz zu beteiligen. Das ist global ein kleiner Tropfen auf einem heißen Stein. Wenn aber jeder etwas tut, dann können wir zumindest den CO2-Ausstoß für die Energieproduktion in Deutschland ein Stück senken.

Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen

Die Strompreise haben sich Anfang 2022 in Deutschland dramatisch verändert. Sie kennen gerade nur eine Richtung und das ist nach oben. Einige Stromanbieter sind insolvent gegangen, weil sie keinen Strom mehr zu den vertraglich vereinbarten Preisen liefern konnten.

Die Gründe dafür sind vielschichtig. Zum einen ist der Bedarf nach den Rückschlägen der Corona-Krise gestiegen. Dann ist der Preis für Erdgas in den letzten Monaten stark gestiegen. Im Winter gibt es weniger (günstigen) Strom aus erneuerbaren Energien. Zum Ausgleich laufen Gaskraftwerke und dieser Rohstoff ist gerade teuer. Der Preis an den Strombörsen kannte nur einen Weg – nach oben. Weniger Wettbewerb und steigende Netzentgelte tun ihr übriges.

Dies sind erst mal „weiche Gründe“, welche für eine Photovoltaikanlage sprechen. Doch entscheiden sind am Ende die Angebote der angefragten Photovoltaikanlagenbauer.

Angebote für die Photovoltaikanlage

Der erste Schritt für die Planung unserer Anlage sind also die verschiedenen Angebote. Ab dem Sommer letzten Jahres haben wir uns auf die Suche gemacht.

Dabei gab es eine kleine Besonderheit. Wir hatten uns schon vorher auf bestimmte Module eingeschossen. Diese sollten Meyer Burger sein. Das ist ein Unternehmen, welches ursprünglich die führende Technologie zur Herstellung von PV-Anlagen an Hersteller geliefert hat. Von 2020 an folgte die Transformation zum Modulhersteller. Die Anlagen zur Fertigung werden nicht mehr an andere Hersteller verkauft.

Die Transformation klingt spannend und die vorgestellten Module haben uns überzeugt. Das beste dabei ist, dass die PV-Module in Deutschland nicht weit von uns entfernt gefertigt werden. Das Unternehmen achtet besonders auf die Lieferkette und fertigt CO2-Neutral. Das senkt den „CO2-Rucksack“, den die Module mitbringen. Lange Lieferwerke mit Hochseefrachtern entfallen ebenso.

Wir werden das Thema noch mal in einem extra Artikel beleuchten, das würde hier den Rahmen sprengen.

Einige Unternehmen haben wir also angefragt. Zusätzlich kam noch ein Anbieter, über den wir zufällig via einem Instagram-Kontakt gekommen sind.

Unser Dach – da soll unsere Photovoltaikanlage drauf

Die Planung für eine Photovoltaik-Anlage ist immer individuell. Das liegt an der Ausrichtung des Hauses, der Dachform, eventueller Schatten und vielen anderen Faktoren.

Unser Haus hat ein Walmdach. Die Grundmaße unseres Hauses betragen 10,5 m x 10 m. Dazu kommt noch etwas Dachüberstand. Wir haben einen Kamin inklusive Dachluke und eine Sat-Schüssel. Alles befindet sich an der Spitze des südlichen Walmdaches. Da haben wir uns beim Bau damals nicht so viele Gedanken gemacht und hätten vielleicht den Ausstieg und die Sat-Schüssel auf die Nordseite packen sollen. Dadurch hätten wir bestimmt noch zwei bis drei Module mehr auf die Südseite bauen können. Die Dachneigung beträgt 24°.

Für eine Photovoltaik-Anlage ist so ein Walmdach wirklich nicht optimal. Ein Satteldach mit Ost-West-Ausrichtung dürfte viel Effektiver sein, denn dort können beide Seiten voll belegt werden. Mit einer Dachneigung von 24 ° dürfte man ordentliche Erträge haben. Verzichtet man auf Schornstein und ähnliche Dinge, dann schafft man es bestimmt bis zu 25 kWp auf dem Dach zu installieren.

Da die Installationskosten ein wesentlicher Treiber sind wird allgemein empfohlen, das Dach so voll wie möglich zu bauen.

Die Angebote im Vergleich

Wie oben bereits geschrieben, wir haben also von verschiedenen Anbieter Angebote eingeholt. Diese wollen wir für euch hier in anonymer Form gegenüberstellen.

Wir legen euch unbedingt ans Herz, euch von verschiedenen Anbietern Angebote zu holen. Es werden oft verschiedene Hersteller eingesetzt und nicht jeder passt zu einem oder die Angebote werden nicht auf eure Bedürfnisse angepasst.

AnbieterAnbieter 1Anbieter 2Anbieter 3
ModuleMeyer Burger 380 BlackSENEC.Solar 375 WpMeyer Burger 390 White
Leistung Module380 Watt375 Watt390 Watt
Anzahl Module342914
Leistungsgarantie25 Jahre25 Jahre25 Jahre
Produktgarantie25 Jahre20 Jahre25 Jahre
Preis pro Modul264,95 Eurokeine einzelne Angabekeine einzelne Angabe
UnterkonstruktionK2-Systems Unterkonstruktion Ziegelkeine Angabekeine Angabe
Anzahl UK34keine Angabekeine Angabe
Preis pro UK54,95 Eurokeine Angabekeine Angabe
Wechselrichter 1Kosten Plenticore PlusSENEC.Home V3 5.0 hybrid duoFronius Symo 5.0-3-M
Phasen WR 13-phasig3-phasige Messung, 2-phasige Leistungsabgabe2-phasig
Leistung WR 17 kW11,7 kW5 kW
Preis WR 11.999,95 Euro inkl. Batteriecodekeine Angabekeine Angabe
Wechselrichter 2Kostal MP Plus 3.6-1
Phasen WR 21-phasig
Leistung WR 23,6 kW
Preis WR 21.095,00 Euro
SpeicherAxitec HV 10SENEC.Home V3 5.0 hybrid duokeiner Angeboten
Kapazität10,0 kWh5,0 kWh
Preis Speicher5.495,00 Eurokeine Angabe
Smart Energy MeterKostal Smart Energy MeterSENEC.Home V3 5.0 hybrid duokeins Angeboten
Preis Smart Energy Meter399,95 Eurokeine Angabe
Kabel, Stecker, Materialien794,30 Eurokeine Angabekeine Angabe
Elektrischer Anschluss PV-Anlage880,00 Eurokeine Angabekeine Angabe
Gerüst, inkl. Aufbau & Abbau1.995,00 Eurokeine Angabe840,00 Euro
Montage PV-Anlage2.475,00 Eurokeine Angabekeine Angabe
Gesamtbetrag brutto30.952,85 Euro29.059,35 Euro 10.495,34 Euro
Preis pro kWp brutto2.395,73 Euro (inkl. Speicher)2.672,12 Euro (inkl. Speicher)1.922,22 Euro (ohne Speicher)

Wenn ihr die Angebote vergleicht, dann sieht man schon fast, warum wir uns für den ersten Anbieter entschieden haben. Der dritte Anbieter hat komplett ignoriert, dass wir einen Speicher gewünscht haben. Da wurden einfach mal nur 14 Module geplant. Hat mit einem voll belegten Dach nicht viel zutun. 

Der zweite Anbieter hat seinen Job schon besser gemacht, allerdings war er preislich aus dem Rennen. Das war ein größeres Unternehmen. Hier gab es nach einem Teams-Call ein Angebot. Irgendwann kommen dann die Monteure rum, die in halb Deutschland unterwegs sind. Ganz besonders wurde das Strom-Cloud Modell beworben. Man hätte die Anlage auch mieten können, allerdings haben wir da gleich klar gemacht, dass das bei uns nicht läuft. 

Planung Belegung Dach

Wie kann man das Dach also belegen? Hier bedarf es etwas Zeit bei der Planung der Photovoltaik Anlage. Nachdem wir uns für unseren Anbieter entschieden hatten, kam dieser vorbei und hat nochmal alles ausgemessen. Das führte dazu, dass doch noch ein paar Module auf das Dach passten. Es gilt im Allgemeinen die Regel, so viele Module wie möglich aufs Dach zu packen. Die Kosten für Gerüst und Montage sind so hoch, dass die Kosten von ein paar Modulen nicht mehr so viel ins Gewicht fallen und dafür sorgen, dass sich die Anlage schneller amortisieren kann.

Vorher hatten wir allen Anbietern schon mal die Pläne vom Dachstuhl geschickt, damit diese sich einen ersten Einblick verschaffen können.

Schaut hier also ruhig genau hin was möglich ist und was euch Angeboten wird. Manche Anbieter packen hier ihren Standard von 4-7 kWp drauf und belassen es dabei. Wir haben auch bei unserem Dach gesehen, dass es sich lohnt, noch mal genau hinzusehen. Sonst wären es nur 10 kWp gewesen.

Es gibt auch Tools, wo man die Belegung selbst simulieren kann. Schaut auch gern im Photovoltaikforum vorbei. Dort wird euch auch geholfen. Da kann man sogar das Angebot hochladen und wird dazu beraten. Mit unserer Planung und Angebot für unsere Photovoltaikanlage hätten wir dort nicht so viel Applaus bekommen. Die teuren Module und der Speicher haben dort nicht so viele Fans.

Auslegung Photovoltaik Anlage

Auf dem Bild könnt ihr die Auslegung der Photovoltaikanlage auf unserem Dach sehen. Auf der Südseite könnt ihr sehen, dass wir bei der Planung unseres Hauses damals nicht an die Zukunft gedacht haben. Dort ist der Schornstein und der zugehörige Ausstieg. Letzteren hätte man vielleicht auch auf die Nordseite legen können und es hätten noch zwei Module mehr auf das Dach gepasst. 

Die Garage haben wir leer gelassen. Erst macht unsere Haus schatten, später das Haus unserer Nachbarn. Da wäre die Verschattung zu stark gewesen.

Berechnung der Wirtschaftlichkeit

Woher weiß ich, ob meine Planung eine wirtschaftliche Photovoltaikanlage hergibt? Wir haben bei allen Angeboten eine Wirtschaftlichkeitsberechnung dazu bekommen. Diese solltet ihr euch genau ansehen und prüfen, ob alle annahmen darin auch realistisch sind.

Wir bauen uns eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach, weil wir einen kleinen Beitrag für die Umwelt leisten wollen. Trotzdem wünschen wir uns eine kleine Rendite. Erneuerbare Energien sind gerade in aller Munde und viele Hersteller haben Lieferschwierigkeiten. In der Planung eurer Photovoltaikanlage sollten ihr die Wirtschaftlichkeit nicht aus dem Blick verlieren.

Nach mindestens 15 Jahren sollte sich eine Photovoltaikanlage amortisiert haben. Die Standardlaufzeit wird mit 20 Jahren angenommen. So lange habt ihr eine garantierte Einspeisevergütung. Die Module halten heute aber ohne Probleme 30 Jahre.

Die folgenden Faktoren beeinflussen die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage:

  • Anschaffungskosten der Photovoltaikanlage
  • Laufende Kosten (Versicherung, Wartung, Reinigung, Rücklagen)
  • Einspeisevergütung
  • Stromkosten
  • Strompreisentwicklung
  • Eigenverbrauch
  • Jahresertrag

Es gibt, wie ihr sehen könnt eine Menge Faktoren, welche Einfluss auf die Anlage nehmen können. Für die Wirtschaftlichkeitsberechnung gibt es auch eine Menge Tools. Wir haben da einen kleinen Rechner für euch gebaut. Vielleicht hilft dieser weiter. Dazu machen wir einen eigenen Beitrag, das würde hier den Rahmen des Beitrages sprengen, es soll ja um die Planung einer Photovoltaikanlage gehen.

Fazit zur Planung unserer Photovoltaikanlage

Die Planung einer Anlage ist schnell gemacht, doch solltet ihr einen Blick auf die Details werfen. Einige Unternehmen geben einfach Standardisierte Angebote ab und passen diese nicht auf das Haus an. Doch darin liegt der Schlüssel für eine rentable Photovoltaikanlage. Dazu sind einige Unternehmen aufgrund der hohen Nachfrage ausgelastet und es dauert, bis ihr eine Antwort bekommt.

Nehmt euch hier viel Zeit und taucht selbst in die Materie ein. Im Internet gibt es viele Foren und Hilfeseiten, wo ihr Informationen zur Planung einer Anlage bekommt. Damit könnt ihr schon mal schauen, wie der spezifische Ertrag bei euch ist und schon mal schauen, wie viele Photovoltaik-Module auf euer Dach passen.

Wir sind jedenfalls sehr glücklich, dass wir die drei Seiten unseres Dachs mit 12,92 kWp Meyer Burger Modulen belegen konnten. Das Unternehmen hat sich Zeit für die individuelle Planung der Photovoltaikanlage genommen und wir konnten aus der nicht optimalen Umgebung das Beste rausholen. Hier seht ihr übrigens unsere erste Photovoltaik Jahresstatistik für 2022.

Solltet ihr euch gerade bei der Planung eurer Photovoltaikanlage befinden und dabei auf diesen Artikel gestoßen sein, dann holt euch mehrere Angebot ein. Es wollen gerade viele Menschen eine PV aufs Dach bauen und es brummt bei den Unternehmen. Daher bekommt man oft nicht mal eine Antwort. Das erst beste Angebote solltet ihr jedoch nicht annehmen. Da wollen sich einige eine goldene Nase verdienen und ziehen die Leute über den Tisch. 

Eine Antwort

  1. Ich überlege mir, eine Solaranlage aufs Dach installieren zu lassen. Ein gutes Argument dafür ist ja, dass die Standardlaufzeit 20 Jahre ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass es mit einer Modullebensdauer von 30 Jahren wirtschaftlich ist. Ich werde mich mal von einem Fachmann beraten lassen.

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