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Betroffen von Corona beim Hausbau – was können Bauherren tun?

Das Thema Corona ist aktuell in Deutschland überall präsent und man kommt leider nicht drum rum. Wer gerade sein Eigenheim baut, der verfolgt die Nachrichten aus verschiedenen Gründen sehr gebannt. Auch unsere Baustelle ist betroffen. Trotzdem blicken wir nach vorn und wollen so gut wie möglich durch die Krise kommen.

Baustopp durch Corona – kein Trinkwasseranschluss

Mitte März hätten wir den Termin für die Trinkwasserleitung gehabt. Dem Haben wir entgegengefiebert, denn für die Putzer brauchen wir einen Wasseranschluss. Dabei wird eine Menge Wasser benötigt. Da kommen wir mit unserem IBC-Container nicht so weit.

Donnerstag sollte der Anschluss gelegt werden. Am Montag rief die ausführende Firma bei mir an und musste den Termin absagen. Das örtliche Trinkwasserunternehmen hat verfügt, dass keine neuen Baustellen mehr begonnen werden dürfen. Für das ausführende Unternehmen ein Fiasko, denn dort müssen die Mitarbeiter dann wohl zeitnah in Kurzarbeit.

Ob dieser Schritt nötig war? Das ist aus unserer Sicht kaum zu bewerten. Unsere Baustelle ist eine kleine Baustelle. Dort reichen zwei Mitarbeiter und es gibt keinen Kontakt zu anderen Gewerken. Auf größeren Baustellen sieht das anders aus. Daher wurde vermutlich ein genereller Stopp erlassen.

Was heißt das für uns als Bauherren?

Für uns gibt es nun zwei Möglichkeiten. Wir können uns für viel Geld ein Standrohr ausleihen oder schauen, ob wir bei einem Nachbarn an den Außenwasserhahn dran können.

Ein Telefonat mit unserem Putzer hat schnell Klarheit gebracht. Die Hydranten für das Standrohr sind zu weit weg, der Druckverlust wäre zu groß. Es müsste noch eine Pumpe zwischengeschaltet werden. Es bleiben uns nur freundliche Nachbarn und ihr Außenwasserhahn. Dieses Problem scheint also erst mal gelöst.

Kommt der Putzer oder nicht?

Während die Elektriker die Rohinstallation gemacht haben, kamen ein paar Bauarbeiter von unserer Putzerfirma vorbei und haben erste Materialien und Geräte gebracht. Sie wollten am liebsten sofort mit den Arbeiten anfangen. Da die Elektriker noch beschäftigt waren und wir einen späteren Zeitpunkt vertraglich vereinbart hatten, haben sie alles abgeladen und sind auf andere Baustellen gefahren.

Erst dachten wir noch, das geht ja alles schneller als gedacht und wir könnten vielleicht etwas Zeit gut machen. Dies war ein Trugschluss. Nur eine Woche später meldete sich der Chef der Firma bei uns, dass aktuell keine Arbeiten mehr durchgeführt werden. Viele Arbeiter kommen aus Osteuropa und sind wegen der Corona-Krise nach Hause gefahren. Weiterhin sieht er wohl eine mögliche Ansteckungsgefahr. Das Unternehmen hat auch einige größere Baustellen, wo viele Gewerke parallel arbeiten und eine Menge Menschen anzutreffen sind.

Wir hoffen, dass wir ihn beruhigen konnten, dass sie auf unserer Baustelle abgesehen von Bauleiter und Bauherren niemand weiter antreffen werden. Parallel werden keine weiteren Gewerke auf der Baustelle sein. Das konnte den Chef hoffentlich beruhigen und die Firma wird die Arbeiten ausführen. Sonst können wir unseren jetzigen Zeitplan nicht mehr halten. Werden die Arbeiten nicht pünktlich ausgeführt, dann könnten wir auch rechtlich gegen das Unternehmen vorgehen. Zuerst können wir die Ausführung mahnen und zwei Wochen Zeit geben. Danach besitzen wir ein Sonderkündigungsrecht und könnten vom Vertrag zurücktreten. Dann müssten wir ein neues Unternehmen suchen und beauftragen. Die entstandenen Mehrkosten könnten wir dann in einem Zivilverfahren von der Firma eintreiben. Das klingt noch einer Menge Stress, Aufwand und man weiß auch nicht, ob dieser Weg am Ende von Erfolg gekrönt ist. Uns wäre am liebsten, die Firma würde die arbeiten ausführen und wir sparen uns all den Ärger.

Ende März hätten wir die Wohnung kündigen müssen. Das haben wir jetzt lieber erst mal nicht gemacht und schauen jetzt von Monat zu Monat. Sonst sitzen wir am Ende auf der Straße oder in einem halb-fertigen Haus.

Wirtschaftliche Folgen der Corona Krise

Neben akuten Folgen auf den Bauablauf gibt es durch die Corona Krise leider noch weitere Unwägbarkeiten. Die wirtschaftlichen Folgen sind noch nicht im Geringsten absehbar. Forscher und der IWF erwarten in Deutschland jedoch einen erheblichen wirtschaftlichen Einbruch. Schon heute sind viele Menschen in Kurzarbeit.

Die vollständigen Folgen für den Arbeitsmarkt können wir noch nicht absehen. Unternehmen werden Insolvenz anmelden müssen und Mitarbeiter werden entlassen. Es kann auch schnell gehen und Häuslebauer sind betroffen. Je nachdem wie die Reserven sind, kann es dann auch schnell eng werden. Wir drücken euch allen die Daumen, dass es niemanden trifft. Wir sind selbst bis jetzt zum Glück von wirtschaftlichen Folgen verschont geblieben. Aber wir befinden und uns ja auch noch am Anfang.

Was kann man als Bauherren tun?

Die Frage lässt sich leider kaum Pauschal beantworten. Was die Handwerker betrifft, so kann man versuchen kooperativ mit diesen zusammen zu arbeiten. Ermöglicht ihnen wenn gewünscht, dass sie in kleinen Teams auf der Baustelle arbeiten können. Beim Hausbau sind oft auch nur einige Gewerke gleichzeitig unterwegs. Hier könnt ihr sicherstellen, das nur ein Gewerk auf der Baustelle ist. 

Weigert sich eine Firma weiter zu arbeiten, obwohl es keinen Krankheitsfall gibt oder eine entsprechende behördliche Anweisung, dann könnt ihr auch zu härteren Methoden greifen. Ist ein Fertigstellungstermin oder Starttermin im Vertrag festgehalten, dann habt ihr auch ein Recht darauf, dass die Arbeiten in der entsprechenden Zeit ausgeführt werden. Hier könnt das Unternehmen entsprechend in Verzug setzen. Macht das am besten mit einem Einschreiben. 

Habt ihr noch Tipps, was man jetzt als Bauherr machen kann? Dann lasst es uns in den Kommentaren wissen. 

Seid ihr auch von den Auswirkungen der Pandemie betroffen?

Lasst es uns wissen. Vielleicht können wir uns gegenseitig mit Tipps weiterhelfen. Mindestens können wir uns allen Mut machen, dass wir diese Situation schaffen werden und irgendwann auf eine völlig verrückte Bauzeit zurückschauen werden.

Eine Antwort

  1. Für den Bauherrn ist es natürlich schlecht, wenn er mit dem Zeitplan in Verzug kommt. Noch blöder wird es wenn die Wohnung schon gekündigt ist und man raus muss. Andererseits ist es aber auch eine Frage der Verantwortung den Mitmenschen gegenüber, egal ob Bauherr oder Chef eines Unternehmens, eine Ansteckung oder Verbreitung einer Krankheit nicht zu unterbinden. Spätestens wenn der ein oder andere Fall einer Erkrankung auftaucht, kann behördlich geschlossen werden. Das wird dann meist richtig teuer.
    Dazu sollte und muss es nicht kommen, deswegen ist, wenn auch wirklich schwierig, es besser die eine oder andere Woche abzuwarten, auch wenn die Geldbörse quiekt.

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