An einem schönen Wochenende im September haben wir die Möglichkeit genutzt, um zu einer Hausmesse von einer Heizungs- und Sanitärfirma zu gehen. Das Unternehmen lud zu einer kleinen Ausstellung auf ihrem Gelände ein. Da wir in der gleichen Stadt bauen wollen lag ein Besuch nahe.
Der Sommer neigt sich dem Ende und wir warten darauf, dass die Erschließung abgeschlossen ist und wir den Bauantrag einreichen können. In der Zwischenzeit sind wir nicht untätig. Es ist ein lauer Samstag und die Sonne scheint. Das Thermometer zeigt 23 Grad an und es fühlt sich nach Altweibersommer an. Wir betreten den Hof des Unternehmens und ein leichter Geruch von frischer Bratwurst vom Grill liegt in der Luft.
Auf dem Hof stehen ein paar Ausstellungsstücke und direkt werden wir vom Geschäftsführer angesprochen. Wir erläutern unser Projekt und zeigen ihm die Entwurfspläne. Anschließend steigen wir direkt in die Materie ein und das Gespräch dreht sich direkt um Wärmepumpen.
Eine Erdwärmepumpe oder doch eher eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Da bei uns im Wohngebiet keine Gasleitung verlegt wird und der Bebauungsplan Tanks für eine Ölheizung verbietet, bleibt uns nur der Einsatz einer Wärmepumpe.
Unsere Gespräche drehten sich also recht schnell darum, ob wir eine Erdwärmepumpe oder eine Luft-Wasser-Wärmepumpe einsetzen wollen. Die Technologie ist bei beiden das Gleiche, doch der Energieträger ist jeweils ein anderer.
Die Luft-Wasser-Wärmepumpen erkennt man in Wohngebieten oft durch die Kästen die draußen vor den Häusern stehen. Als Wärmequelle wird die Umgebungsluft genutzt. Dadurch sind die Kosten für eine Erschließung sehr niedrig, da man so einen Kasten fast überall einfach aufstellen kann. Der Nachteil so eine Wärmepumpe ist neben dem unschönen Kasten vor dem Haus der geringere Wirkungsgrad und die Betriebsgeräusche des Außengerätes.
Eine Erdwärmepumpe bezieht ihre Energie dagegen aus dem Erdreich. Dazu werden ein oder zwei bis zu 100 Meter tiefe Sonden gebohrt, damit diese dem Erdreich die Wärme entziehen können. Alternativ können statt Bohrungen in die Tiefe auch Flächenkollektoren vergraben werden. Das funktioniert allerdings nur, wenn man ein Grundstück mit viel Fläche hat. Durch die Bohrung kostet eine Erdwärmepumpe etwa 4.000 € bis 5.000 € mehr.
Wenn die Anlage bestimmte Bedingungen erfüllt, dann wird diese auch vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle mit 4.500 € gefördert. Die Mehrkosten wären damit schon amortisiert und wir könnten dauerhaft von den niedrigeren Betriebskosten profitieren.
Neben einer Wärmepumpe wollen wir bei uns auch eine Wohnraumlüftung installieren lassen. Hier könnt ihr nachlesen, warum wir auf eine zentrale Wohnraumlüftung setzen wollen.
Wärmepumpe in Verbindung mit Photovoltaik
Auf dem Bild sieht man die Inneneinheit der Anlage ohne den Warmwasserspeicher. Da wir später eine Photovoltaikanlage nachrüsten wollen hat uns der Heizungsbauer direkt zu einem größeren Warmwasserspeicher geraten, da man so die Sonnenenergie effektiver nutzen könnte.
Wir sind beide Berufstätig und sind tagsüber arbeiten. Es liegt in der Natur der Sache, dass da auch die Sonne scheint und viel Strom erzeugt werden kann. Ist niemand im Haus, der gerade kocht oder so, dann müsste der Strom ins Netz eingespeist werden. Das ist ärgerlich, denn es gibt für eingespeisten Strom weniger, als wir für den Strom bezahlen müssen, den wir beziehen.
Die gezeigte Anlage ist Smart Grid ready und mit einem großen Wasserspeicher kann man die Sonnenenergie optimal nutzen.
Gibt es also tagsüber einen Stromüberschuss, dann läuft die Wärmepumpe fleißig und der große Warmwasserspeicher wird mit heißem Wasser aufgeladen. Kommt man nun abends von der Arbeit heim, dann steht eine Menge heißes Wasser für die Heizung oder zum Duschen zur Verfügung. Die Wärmepumpe muss erst wieder laufen, wenn das Wasser aufgebraucht oder abgekühlt ist. Dadurch wird die Stromrechnung weniger belastet und der Eigenverbrauch der Photovoltaikanlage steigt.
Welches Waschbecken darf es denn sein? Die Sanitärinstallation
Nachdem wir uns ausgiebig über Wärmepumpen unterhalten haben, sprachen wir auch ein wenig über die Sanitärinstallation. Welches Waschbecken darf es denn sein? Wie soll der Wasserhahn aussehen?
Der Waschtisch auf dem Bild sah interessant aus. Der Hersteller liefert direkt an das Unternehmen. Der Preis war allerdings trotzdem von einer anderen Welt. Da darf es dann auch gern etwas weniger ausgefallen und günstiger werden.
Warum sich der Besuch auf der Hausmesse gelohnt hat.
Bei dem Besuch haben wir keine Verträge ähnliches geschlossen. Der warme Mittag im September war jedoch keine verlorene Zeit für uns. Die Gespräche waren interessant und wir haben einige neue Informationen gesammelt.
In den kommenden Monaten werden wir uns auf jeden Fall mit dem Handwerker zusammensetzen und uns ein Angebot erstellt lassen. Ein Unternehmen aus unserem Ort, das würde uns sehr gut gefallen.
Sollte es eine Hausmesse von einem interessanten Unternehmen bei euch in der nähe geben, dann nutzt unbedingt die Chance. Das lockere Gespräch, etwas Fachsimpeln und wir haben ein gutes Gefühl dafür bekommen, ob die Chemie passt.
** Update 22.09.2021 **
Unser Haus steht bereits und wir haben zu unserer Wärmepumpe, der Erdwärmebohrung und unserer Lüftungsanlage Erfahrungsberichte geschrieben:
Eine Antwort
Die Asführung zum Thema Wärmepumpe in Verbindung mit Photovoltaik sind super. Ich bedanke mich dafür. Wir planen gerade den Bau unseres Familienhaus. Diesen Artikel werde ich mal meinen Mann zeigen.