Wie ihr bereits lesen konntet, haben wir unser Grundstück bereits gekauft und warten, dass die Erschließung abgeschlossen ist. Dann wollen wir so schnell wie möglich den Bauantrag einreichen. Während wir also warten müssen wir uns mit einem weniger spannenden und trotzdem wichtigen Thema beschäftigen: Versicherungen für Bauherren (natürlich auch Bauherrinen).
Warum brauche ich Versicherungen für den Hausbau?
Für viele Häuslebauer ist die Finanzierung die erste große Herausforderung. Wurde sie erfolgreich genommen wollen sich viele Hals über Kopf in den Bau stürzen. Ein Bau ist jedoch ein komplexes Vorhaben und es kann eine Menge schief gehen. Man kann sich nicht auf jede Eventualität vorbereiten, es gibt jedoch für viele Herausforderungen eine Lösung. Diverse Versicherungen sichern die Bauherren ab und geben etwas Sicherheit.
Wir haben etwas recherchiert und teilen hier unsere Ergebnisse mit euch. Wenn ihr Anmerkungen dazu habt, dann lasst es uns einfach wissen. Euer Feedback hilft uns und ist wichtig.
Risikolebensversicherung zur Absicherung der Finanzierung
Ist die Finanzierung sicher und ihr habt euren Kredit? In vielen Fällen gibt es zwei Verdiener in einer Familie, die den Kredit gemeinsam tilgen. Nun müssen wir uns leider mit dem unschönen Gedanken auseinandersetzen, dass einer der beiden verstirbt.
Der andere Partner muss nun den gesamten Kredit allein tilgen. Die Bank interessiert es leider wenig, ob dieser nun weniger Geld zur Verfügung hat und nun den Kredit nicht mehr tilgen kann.
Die Versicherungswirtschaft hat hier ein entsprechendes Produkt, welches die Familie absichert. Eine Restschuldversicherung oder auch Risikolebensversicherung mit fallender Versicherungssumme. Das besondere ist, dass die Versicherungssumme mit der Tilgung sinkt. Die Beiträge sinken ebenfalls mit der Zeit.
Risikolebensversicherung vs. Kapitalbildende Lebensversicherung
Wer sich schon mal mit Lebensversicherungen beschäftigt hat, der wird sich vielleicht fragen wo der unterschied liegt. Das lässt sich recht einfach erklären. Eine kapitalbildende Lebensversicherung wird über einen bestimmten Zeitraum abgeschlossen. Sagen wir mal, ich will 30 Jahre einzahlen. Jeden Monat zahle ich 50 € ein. Sollte ich das Ende der Laufzeit nicht erleben, dann bekommt meine Familie einen bestimmten Beitrag ausgezahlt. Dieser richtet sich oft nach der monatlichen Rate, Laufzeit und den erwirtschafteten Gewinnen. Die Versicherung legt das Geld also für mich an und versucht mehr erwirtschaften.
Wenn ich das vereinbarte Ende der Versicherung erlebe, dann bekomme ich meinen angesparten Beitrag ausgezahlt. Die Versicherung ist für mich also eine Kapitalanlage. In Zeiten der niedrigen Zinsen lohnen sich kapitalbildende Versicherungen allerdings kaum. Auch die hohen monatlichen Raten dürften den Geldbeutel der Bauherren zusätzlich belasten.
Eine Risikolebensversicherung funktioniert dagegen anders. Hier wird monatlich ein kleiner Beitrag gezahlt. Auch hier ist die Laufzeit festgeschrieben. Erlebt der Versicherte das Ende der Laufzeit, dann passiert nichts. Es gibt kein Geld ausgezahlt. Die Versicherung dient in dem Fall wirklich nur dazu, das Immobiliendarlehen abzusichern.
Es gibt auch eine Variante als sogenannte Restschuldversicherung. Dabei sinkt die versicherte Summe im Gleichschritt mit der Restschuld. Damit sinken auch die monatlichen Belastungen.
Wir werden uns zur Absicherung unseres Kredits wohl für eine Restschuldversicherung entscheiden. Für welche genau, darüber können wir ja noch mal später berichten.
Bauherrenhaftpflichtversicherung
Auf einer Baustelle hat man als Bauherr viele Pflichten. Neben den bekannten Entscheidungen und Aufgaben kommt eine wichtige Aufgabe oft zu kurz. Ein Bauherr muss auch darauf achten, dass auf seiner Baustelle kein Dritter zu schaden kommt. Das heißt, die Baustelle muss entsprechend gesichert werden mit Bauzäunen und Schildern. Wenn sich doch jemand auf der Baustelle verletzt, dann ist man als Bauherr schnell in der Haftung. Eine Bauherrenhaftpflicht kann eventuelle Forderungen absichern.
Die Höhe der Versicherungsprämie richtet sich oft nach der Bausumme und wird einmalig gezahlt. Wir raten euch jedoch zu prüfen, ob eure Privathaftlicht schon eine Bauherrenhaftplicht enthält. Das ist bei einigen Versicherungen üblich. Schaut da aber auch drauf, ob die Bausumme passt. Eventuell muss diese noch angepasst werden.
Feuerrohbau- und Wohngebäudeversicherung
Eine Feuerrohbauversicherung versichert Gebäude, welche sich im Neubau befinden. Sie versichert das Gebäude vor Schäden durch Brand, Explosion und Blitzschlag. Viele Banken verlangen eine entsprechende Versicherung, wenn sie ein Immobilienkredit für einen Neubau vergeben.
Die Versicherung sollte vor Baubeginn abgeschlossen werden. Beim Abschluss wird angegeben, wann der Bau abgeschlossen sein soll. Dann kann die Rohbauversicherung in eine Wohngebäudeversicherung übergehen. Sollte sich der Bau verzögern, dann muss das bei der Versicherung angegeben werden.
Ein Bauherr kann sparen, indem er eine Rohbauversicherung abschließt, die später in eine Wohngebäudeversicherung übergeht. Dafür bieten die Unternehmen oft günstige Paketpreise an. Manchmal gibt es auch Pakete mit einer Bauleistungsversicherung.
Bauleistungsversicherung
Eine Feuerrohbauversicherung schützt vor den Folgen eines Brandes. Doch was ist bei einem Hochwasser oder Vandalismus? Eine Bauleistungsversicherung bietet Schutz vor unvorhersehbaren Schäden am Bau. Die Folgenden Schäden zählen im Allgemeinen dazu:
- Unwetter
- Vandalismus
- Konstruktionsfehler
- Materialfehler
- Diebstahl von eingebauten Material (optional)
Schäden durch Brand, Blitzschlag oder Explosion sind ausgeschlossen, dies wird ja durch die Feuerrohbauversicherung abgesichert.
Die Versicherung sollte vor Baubeginn abgeschlossen werden. Der Versicherungsbeitrag richtet sich nach der Höhe der Bausumme. Bei der Auswahl der Bauleistungsversicherung sollten die verschiedenen Angebote verglichen werden. Die Günstigste ist nicht immer die Beste. Schäden durch Diebstahl sind nicht bei allen Versicherungen enthalten. Leider wird auf Baustellen nicht selten geklaut und hier sollte man sich absichern.
Sollte der Bau länger dauern oder die Kosten gestiegen sein, dann solltet ihr das dem Versicherer angeben. Dadurch steigt möglicherweise der Versicherungsbetrag, euer Bau ist aber weiterhin abgesichert.
Versicherungen für Bauherren – Podcast von Bauherr werden
Über Twitter wurde ich auf diese Podcast aufmerksam gemacht, welcher sich auch mit den Versicherungen für Bauherren beschäftigt. Dabei kommt auch ein Experte im Interview zu Wort. Ich selber habe schon einige Folgen von „Bauherr werden“ angehört und kann ich nur empfehlen, ihn zu abonnieren. Hier gibt es viel Wissen für Bauherren und ihr wisst, davon kann man nicht genug aufsaugen.
„Podcast: Versicherungen für Bauherren mit Bastian Kunkel“
Welche Versicherungen werden wir abschließen?
Die drei genannten Versicherungen sind aus unserer Sicht Pflicht. Wir haben auf unserem Instagram-Kanal auch mal andere Bauherren gefragt, welche Versicherung sie als wichtig erachten.
Sollte es hart auf hart kommen, dann solltet ihr auch eine entsprechende Rechtschutzversicherung haben. Die Schützt euch, wenn es vor Gericht geht.
In einem späteren Beitrag werden wir dann berichten, für welche Versicherungen wir uns entschieden haben und welche Pakete es gibt.
Wenn ihr Fragen oder Anmerkungen habt, dann lasst es uns in den Kommentaren wissen!
2 Antworten
Stimme zu. Wer die drei Versicherungen nicht abschließt, der riskiert viel zu viel. Sehr schöner Beitrag für Bauherren und angehende!
LG 🙂
Hallo Mandy, danke für deinen Kommentar und das Feedback. Versicherungen für Bauherren sind immer ein schweres Thema und nicht beliebt… es kostet ja alles Geld. Aber sie sind wichtig.
Viele Grüße!